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Sonnabend 28.02.2004 Flug Hamburg - Zürich - Bangkok Es hat alles wieder gut geklappt. Kurz vor 8 Uhr klingelte es, Thomas und Susanne waren pünktlich und haben uns zum Flughafen gefahren. Am Swiss-Schalter gab es die Info, dass der Flug ca. 1 Stunde Verspätung hätte, es aber bestimmt nicht mehr als das werden würde. Wir waren etwas um unseren Flug nach Bangkok besorgt, was sich aber als unbegründet erwies. Wir fragten uns allerdings, ob es überhaupt noch Flüge gab, die pünktlich starten, alle unsere letzten Flüge hatten Verspätung. Von Zürich ging es dann mit Thai-Airways weiter. Die Crew tat alles, um den Flug so angenehm wie möglich zu gestalten; sehr bemüht und sehr nett. Vor und während des Essens wurde mit dem Ausschank von Alkohol nicht gegeizt, hätten wir das Tempo mitgemacht und immer fleißig ausgetrunken, wir hätten das Ende des Essens wohl nicht mehr erlebt. Vielleicht war es auch einfach nur gut gedacht, der restliche Flug war dann doch sehr ruhig, besonders als es nach dem Essen noch Brandy gab. Sonntag 29.02.2004 Bangkok Nach 10 Stunden Flug waren wir da, halb 6 Uhr thailändischer Zeit. Im Flugzeug hatten wir Zoll- und Einreiseformulare bekommen, das Passieren der Kontrollen erwies sich als unkompliziert. Unser Gepäck kam schnell und vollständig, also machten wir uns auf die Suche nach dem Airportbus Nr. 2, er sollte uns zur Khao San Road bringen. Wir fanden ihn nach einiger Suche und los ging die wilde Fahrt. Bangkok war wirklich riesig, wir fuhren auf einer Hochstraße, soweit das Auge reichte Häuser, Straßen, Autos, Menschen und riesige Reklameschilder. Wir verließen die Hochstraße nach einiger Zeit, es ging weiter durch ein Gewirr von Kreuzungen und Straßenschluchten, mit der Orientierung war es vorbei. Nach einer ¾ Stunde waren wir am Ziel, aber nur weil Sonntag und damit wenig Verkehr war. Die Khao San Road entpuppte sich als Baustelle, die Straße war aufgerissen, insgesamt sah es aus wie nach einem Bombenangriff. Zusammen mit einer spanischen Mitreisenden studierten wir die Straßenkarten und verlegten unsere Zimmersuche auf eine der Nebengassen - Trok Mayom. Man kennt ja aus dem Fernsehen diese kleinen, schmalen und dunklen Gassen, durch die es immer Verfolgungsjagden gibt. Hier ging es recht beschaulich zu, es war ja auch noch früh, was, wie wir hofften, ein Vorteil bei der Zimmersuche wäre. War es leider nicht, die meisten Unterkünfte hatten eine Checkout- Zeit von 12 Uhr und es war gerade mal 8 Uhr. Wir suchten uns das New Joes Guesthouse aus und bezogen dann doch schon 9.30 Uhr unser Zimmer. Endlich raus aus den Klamotten und duschen, schöööön. Nach ein paar Stunden Siesta zogen wir los, um ein bisschen die Gegend zu erkunden. Wir waren schon fast am königlichen Palast angekommen, als uns ein junger Mann ansprach. Er war Student der nationalen Uni gleich gegenüber und eh wir uns versahen, hatte er unseren Stadtplan in der Hand. Als wir dann sagten, dass wir erst angekommen wären, hieß er uns in Thailand willkommen und fing an, eine Tour mit Sehenswürdigkeiten in unsere Karte einzukritzeln, die wir heute noch super schaffen würden. Er meinte, wir sollten uns dafür ein Tuk Tuk nehmen, der Fahrer würde immer auf uns warten und wir sollten nicht mehr als 100 Baht (gut 2 Euro) bezahlen. Eigentlich wollten wir gar nicht, wir erzählten noch ein bisschen und gingen unserer Wege. Gerade hatten wir uns auf einer Bank am Sanam Luang niedergelassen, kam auch schon ein Tuk Tuk Fahrer an, der uns anbot für 100 Baht zu 3 Sehenswürdigkeiten zu fahren. Wir zeigten ihm die eingezeichnete Tour des Studenten, 5 Stopps, trotzdem 100 Baht, kein Problem. Zuerst fuhren wir zu einem sehr schönen Tempel mit einer großen, sitzenden, goldglänzenden Buddha-Statue. Unsere 2. Station war eine angebliche Armani Schneiderei, die im Moment eine Sonderaktion am Laufen hatte und sagenhafte Rabatte incl. Armani Member Card gewährte. Der Student hatte uns davon erzählt und auch der junge Journalist im Tempel. 1 Anzug hätte mich 300 Euro gekostet, bei 2 hätte es den 3. gratis dazugegeben. Als wir dem Verkäufer sagten, dass wir eigentlich nur mal schauen wollten, waren wir ziemlich schnell wieder draußen. "Only looking is not possible!". Dann eben nicht. |
Der 3. Halt war eine ziemlich gewaltige Statue neueren Datums, um die 40 m hoch. Scheinbar gab es hier demnächst
eine Veranstaltung, es wurde kräftig geschmückt und ein paar Rummelbuden
waren auch aufgebaut. Wir ignorierten die Vogelgrippe und kauften ein paar
Vögel frei für 90 Baht pro 5 Pieper.
Wieder an der Straße angekommen, stellten wir fest, dass unser Fahrer weg war. Hatten wir etwa zu lange gebraucht oder war er einfach zu ungeduldig? Für uns war es ja kein Problem, Tuk Tuks gab es genug und das Geld hätte er erst bei unserem letzen Ziel erhalten. Also winkten wir das nächste Gefährt heran und fuhren zum nächsten Punkt auf unserer Karte, Wat Saket oder auch Golden Mount, ein idyllisches und wirklich ruhiges Fleckchen inmitten von Bangkok. Wir erklommen den obenliegenden Tempel und die darüberliegende goldene Stupa und hatten einen sagenhaften Blick. Die Sicht war viel besser als gedacht, es lag doch sehr viel Smog in der Luft. Vom Kartenverkäufer erhielten wir noch den Tip, in den Tempel nebenan zu gehen, doch war dieser leider zu. Aber dafür war im Tempel daneben scheinbar gerade ein Mönch aufgenommen worden, der Andrang war entsprechend groß. Wir beobachteten das Szenario eine Weile, alle Verwandten und Bekannten wollten sich mit ihm fotografieren lassen, er ertrug es mit buddhistischer Gelassenheit. Wieder zurück am Parkplatz waren wir doch schon wieder von unserem Fahrer versetzt worden. Also wieder zum Nächsten... Der wollte allerdings zuviel Geld, also sind wir zu Fuß zur Khao San zurückgegangen, keine 20 Minuten Weg. Dort kehrten wir in die erstbeste Kneipe mit Internet ein, gönnten uns Thai-Bier und schrieben die erste Email nach Hause. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft trafen wir die spanische Mitreisende. Sie hieß Silvia und wollte 3 ½ Wochen in Thailand bleiben. Wir tauschten noch unsere Tourpläne aus - anscheinend würden wir uns nicht mehr treffen - sie wollte zuerst gen Süden, wir nach Norden, viel Glück und auf Wiedersehen. |
Montag 01.03.2004 Bangkok Wir ließen es ruhig angehen, die Zeitumstellung machte uns doch zu schaffen. Nach dem Frühstück im Guesthouse-Restaurant, gingen wir zu Fuß zum Wat Phra Kaeo, war quasi um die Ecke für Bangkoker Maßstäbe. Die größte Schwierigkeit bestand darin, die vielen mehrspurigen und natürlich alle nebeneinanderliegenden Straßen zu überqueren. Wir standen eine Weile und hatten doch tatsächlich schon die erste von sechs Straßen überquert, doch von da ging überhaupt nichts mehr. Autos wohin man auch sah und leider viel zu schnell, um eben mal zwischendurch zu schlüpfen. Also wieder zurück und nach einer geeigneten Stelle gesucht. Die fanden wir auch ein paar hundert Meter weiter. Direkt auf der riesigen Hauptkreuzung befand sich eine Verkehrsinsel mit einer schönen Elefantenstatue, von der aus Zebrastreifen in alle Richtungen führten und an der auch ein paar Ampeln standen. Auf die Zebrastreifen sollte man sich zwar nicht verlassen, aber die Ampeln wurden zumindest von den Autofahrern ernst genommen; Tuk Tuks und Mopeds kümmerten sich nicht weiter drum. Endlich am Wat Phra Kaeo angekommen, war erstmal Kleidungskontrolle angesagt. Die Hosen mussten lang genug, die Shirts nicht ärmellos und die Schuhe keine Badelatschen sein. Für alle, die es nicht wussten, gab es einen Container mit kostenlosen Sachen und Umkleiden. Wir hatten alles dabei und erstanden unsere Tickets für 200 Baht pro Nase, Steffi nahm sich noch einen digitalen Kopfhörerguide für 100 Baht. Dafür musste sie ihren Pass da lassen und das Gerät in 2 Stunden wieder abgeben, Überziehung würde nochmal 100 Baht kosten. Drinnen war es sehr voll, aber wen wunderts, es ist ja eine der Hauptattraktionen Bangkoks. Es gab jede Menge Prunk und Gold wohin man auch sah, dazu unzählige Wandgemälde, gewaltige Statuen und noch gewaltigere Tempelbauten, der Platz war optimal ausgenutzt worden. Das Hauptheiligtum war der Smaragdbuddha, eine relativ kleine Statue, die hoch über allem im Tempel thronte. Um diese Figur ranken sich allerlei Legenden und eine interessante Geschichte. Er wurde im 15. Jahrhundert in Chiang Rai gefunden, als ein Blitz in die Pagode des Tempels einschlug und einen Gipsbuddha zerstörte. In diesem Gipsbuddha kam nun eine grüne Buddhafigur zum Vorschein, der Emerald Buddha oder auch Smaragdbuddha genannt. König Samfangkaem sandte Elefanten, um die Statue nach Chiang Mai bringen zu lassen, nur bogen die grauen Riesen an einer Kreuzung falsch ab, so dass die Statue nach Lampang gelangte, wo sie vorerst blieb. König Tiloka ließ die Figur 30 Jahre später nach Chiang Mai bringen, nach dessen Tod gelangte der Smaragdbuddha durch falsche Versprechen in die Hauptstadt von Laos. Diese wurde Mitte des 16. Jahrhunderts nach Vientiane verlegt und der Buddha ebenfalls. Gut 200 Jahre später eroberte die thailändische Armee Vientiane und die Statue kehrte nach Thailand zurück, wo ihre Odyssee in Bangkok endete. Es gibt 3 goldene Gewänder für den Buddha, die nur der König wechseln darf, Sommer-, Winter- und Regenzeitgewand. Im Moment trug er sein Wintergewand und war sehr schön beleuchtet. Einige Wachleute sorgten dafür, dass das Foto- und Filmverbot eingehalten wurde, dass Ruhe herrschte und dass ja niemand seine Füße in Richtung Buddha ausstreckte. Letzteres gilt in allen Tempeln, Schuhe aus, Mütze ab und sich hinknien oder zumindest beim Sitzen die Füße auf den Boden stellen. Wir verließen das Tempelgelände und betraten somit den königlichen Palast, der aus ein paar sehr großen, aber schönen und sehr eleganten Gebäuden bestand, von einem sehr schönen Garten umgeben. Hinein konnte man nur in die Thronsäle, alles andere wurde gut bewacht. Die 2 Stunden näherten sich ihrem Ende, wir ließen das Museum weg und gingen hinaus. |
Wat Po lag direkt neben dem Palast. Wir gingen aber erst mal zum Fluss, dort wollten wir uns eine Fähre suchen, die uns auf die andere Seite zum Wat Arun bringt, da dieser schon 16.30 Uhr schließen sollte. Das klappte auch problemlos, die Überfahrt kostete 2 Baht, der Eintritt zum Wat Arun 20 Baht pro Person. Es war ein Tempelbau im Khmerstil, schlanke, hochaufragende Türme mit bunten Kacheln verziert. Leider war der 74 m hohe Hauptturm gesperrt, von da oben hätte man sicher einen tollen Blick gehabt. Auf dieser Seite des Flusses gab es einige Klongboote zu mieten, lange, schmale Boote mit großen Motoren und 5m langer Schraubenwelle. Die Motoren waren umgebaute LKW-Motoren, dementsprechend laut und schnell ging es hier zur Sache. Am anderen Ende des Tempels befanden sich die Thai Massage Schulen, die einen sehr guten Ruf genossen und dafür auch etwas teurer waren. Eigentlich wollten wir uns auch ein Massage gönnen, aber es warteten noch ein Menge anderer Leute, also ließen wir es. Ab halb 5 Uhr wurden die Schreine nach und nach geschlossen, also gingen wir hinaus. Wir schlenderten noch ein bisschen durch die düsteren Gässchen des Großmarktes am Fluss und setzten uns in einen kleinen Imbiss, wo wir unser wohlverdientes, kühles Bier mit Blick auf den Tempel genossen. Diesmal war es Chang Beer, ein ziemlich starkes und herbes Bier, aber gut. Die 6,4 %Vol. hinterließen doch spürbar ihre Wirkung, so dass wir leicht betütelt nochmal zum Fluss gegangen sind, um den Sonnenuntergang zu sehen. Der war wirklich spektakulär, Blick auf Wat Arun inklusive. Wir fuhren mit einem Tuk Tuk ins Bangkoker Zentrum, Steffi wollte zum Erawan Schrein. Gerade erst losgefahren, steckten wir schon im dicksten Stau und rangen nach Luft. Der Smog war wirklich sehr "atemberaubend", ein Taxi wäre wohl das bessere Fortbewegungsmittel gewesen. Nach einer Weile wusste unser Fahrer scheinbar nicht mehr weiter, wir drehten ein paar kleine Ehrenrunden, bis er schließlich jemanden fragte. 10 Minuten später waren wir dann da, ein unwirkliches Szenario. Mitten in Bangkok, an einer 8 spurigen Kreuzung, über der sich 4 Hochbahngleise gabelten und sich jede Menge Wolkenkratzer gen Himmel reckten, stand ein großes Geisterhaus, völlig von Weihrauch vernebelt und mit Blumen überhäuft. Auf einer kleinen Bühne tanzten bis zu 8 Thai-Tänzerinnen und sangen ziemlich fürchterlich dazu, natürlich gegen Geld. Die Leute spendeten an einem Stand einen Betrag und die Mädels tanzten für sie. Es war richtig was los, ein reges Kommen und Gehen, die Tänzerinnen hatten gut zu tun. Wieder zurück an der Khao San Road, war der abendliche Trubel ausgebrochen, unzählige Bars und Kneipen lockten. Wir beschränkten uns auf den Kauf von Wasser und Bier im Supermarkt und ein bisschen vegetarischen ThaiFood (Pad Thai, sehr gut) von der Garküche für 10 Baht und gingen aufs Zimmer. |
Dienstag 02.03.2004 Bangkok Nach einem späten Frühstück sind wir nochmal zum Wat Po gepilgert, um uns nun doch eine Massage abzuholen. Wir suchten ein bisschen, bis wir einen Eingang fanden, an dem wir keinen Tempeleintritt bezahlen mussten. In der Massageschule war Hochbetrieb, wir bekamen jeweils eine Nummer und wurden gebeten, etwas zu warten. Wir hatten uns noch gar nicht richtig hingesetzt, da wurden wir schon aufgerufen, Steffi bekam ein Masseurin, ich einen Masseur, dann ging es zu den Liegen. Es war eine ziemlich schmerzhafte, aber im Nachhinein wohltuende Erfahrung. Dieser kleine, aber kräftige Mann könnte bestimmt Hufeisen verbiegen, ich hatte schon ein bisschen Angst um meine nicht mehr so taufrischen Knöchel und Knie, als der gute Mann loslegte. Ohne Rücksicht auf Verluste - na ja, er hat schon auf mein Zucken und Stöhnen reagiert - und mit vollem Körpereinsatz wurde ich verdreht, geknackst, gedehnt und massiert. Zwischenzeitlich war ich kurz davor, wie ein Ringer auf die Matte zu klopfen, um das Ganze zu beenden und war doch froh, dass wir nur eine ½ Stunde genommen hatten. Irgendwann sagte er "Finish", es gab noch etwas Tee und dann durfte ich gehen. Steffi war auch gerade fertig geworden, bei ihr war es nicht so schmerzhaft, vielleicht war ich nicht gelenkig genug. Zuerst fühlte ich mich wie frisch verprügelt, doch das gab sich allmählich und ich fühlte mich gut. Ende gut, alles gut. Wir gingen zum Wat Raja Pradit, einem kleinen, aber sehr schönen Tempel gleich hinter dem Außenministerium. Hier konnten wir eine einfache, aber effektive Klimaanlage beobachten. Vor den Fenstern zum Tempel hingen große Tücher, die mit Wasser bespritzt wurden, die Verdunstungskälte tat das Übrige. Auf dem Weg zum Wat Raja Propit kamen wir an einem goldenen Schwein vorbei, das auf einem vergoldeten Stein stand und mit Blumen behängt war. Ein Schild erklärte, dass der Schweine-Schrein von König Chulalongkorn zu Ehren seiner Frau errichtet wurde, da diese im chinesischen Jahr des Schweins geboren war. Naja, nicht so recht überzeugend, wer freut sich schon, wenn jemand ein Schwein für ihn aufstellt? Es sah jedenfalls ziemlich ulkig aus, ein goldenes Schwein, mit bunten Schleifchen und Blumen behängt, sieht man eben nicht alle Tage. Im Wat Raja Propit war gerade eine größere Veranstaltung zu Ende gegangen, wie man an den Unmengen an Geschirr, Bechern und Stühlen sehen konnte. Ein Mönch erklärte, es hätte ein Verkauf stattgefunden, irgendwelche Sachen, die sie nicht mehr brauchten. Was genau, konnten wir leider nicht verstehen, da verließ ihn sein Englisch. Die Hitze war wieder mal mörderisch, wir suchten uns ein Restaurant für kühle Getränke. Es war natürlich ein Thai-Restaurant, wir wurden aufgefordert, das Essen zu probieren, aber die paar Gerichte, die in der Karte auf Englisch standen, waren alle mit Fleisch oder Fisch, also beschränkten wir uns auf Pepsi und Wasser. Es war unerwartet preiswert, eine Pepsi für 10 Baht, im Supermarkt war sie auch nicht billiger. Weiter gings zum Wat Athutat, einem wirklich schönen und großzügig angelegten Tempel, er war ausnahmsweise nicht komplett zugebaut. Die Halle im Innenhof war ziemlich gewaltig, mit einer entsprechend großen Buddha-Statue darin. Umgeben war die Halle von einem Säulengang, in dem unzählige Buddhas saßen. Einige waren schon arg lädiert, 2 Frauen waren dabei, eine Figur wiederherzustellen. Ein ziemlich junges Blasorchester probte im Hof - kein Uftata, Tirallala -die langen, melancholischen Töne trugen viel zu der stimmigen Atmosphäre bei. Vor dem Tempel konnte man die thailändischen Einparkkünste bewundern, die Autos standen dicht an dicht hintereinander, zwischen den Stoßstangen eine Handbreit Platz, wir hätten gern gesehen, wie dort jemand ausparkt. Wir schlugen die Richtung zur Khao San Road ein und kamen durch einige interessanten Straßen. In einer altertümlichen Druckerei herrschte Hochbetrieb, 3 Leute bedienten die Maschinen - der deutsche Arbeitsschutz hätte die Bude sofort dicht gemacht. In 2 abenteuerlichen Werkstätten lagen mehrere Motore in Einzelteilen, wir wünschten den jeweiligen Besitzern, dass die Mechaniker die richtigen Teile wiederfanden. Zu guter Letzt erwischten wir die Ausläufer von China Town, besuchten den Tempel und kamen schließlich an die 12-spurige Hauptstrasse. Das Überqueren brauchte ein bisschen Zeit und Geduld, wir tauschten Geld, gingen noch ein bisschen Shoppen und gönnten uns 2 Chang Beer. Danach war der Ofen aus, ab ins Bett. |
Mittwoch 03.03.2004 Ayutthaya Heute sollte es nach Ayutthaya, einer ehemaligen Hauptstadt Siams, gehen. Wir waren früh aufgestanden und hatten uns nach einem ausgiebigen Frühstück zur Hualampong Station (Fahrpläne Eisenbahn Thailand) fahren lassen. Wie fast alle Tuk Tuk Fahrer, versuchte auch dieser uns zu einem TAT Büro zu fahren, in dem wir unsere Zugtickets kaufen sollten. Wir machten ihm jedoch eisern klar, dass wir unsere Tickets auf dem Bahnhof kaufen und wenn wir noch weiterdiskutieren, unseren Zug verpassen würden. Gleich am Bahnhofseingang befand sich ein Informationsschalter, mit 2 jungen Männern besetzt. Diese erhoben sich prompt, als wir sie nach dem Fahrkartenschalter fragten, meinten aber, wir sollten noch einen Moment warten und rührten sich nicht. Ich wollte gerade nochmal fragen, da hörte ich im Hintergrund Musik. Steffi stieß mich an, der ganze Bahnhof stand stramm. Es war 8 Uhr und scheinbar Zeit für die Nationalhymne, die hier sehr ernst genommen wurde. Danach standen sie wieder voll zu unserer Verfügung, wir erstanden unsere Fahrkarten und begaben uns zum bereits abfahrbereiten Zug. Nach einer ½ Stunde mussten wir unsere Sitzplätze aufgeben, da doch tatsächlich Leute mit Platzreservierungen kamen (in der 3. Klasse). Das hieß die restliche Stunde stehen, war aber nicht schlimm. In Ayutthaya angekommen, nahmen wir uns 2 Fahrräder für 30 Baht pro Rad/Tag , da die Gegend sehr weitläufig sein sollte. Die Sattelhöhe war etwas gewöhnungsbedürftig, die Thais waren doch ein Stückchen kleiner. Wir kamen uns vor wie auf Kinderrädern, aber sie fuhren sich wenigstens leicht. Unser 1. Ziel war Wat Phanon Choeng. Der größte Buddha unser bisherigen Tour saß darin. Wir kamen zufällig zum richtigen Zeitpunkt um eine Zeremonie zu beobachten, hochinteressant. Wieder draußen, kam irgendwelche Prominenz angefahren. 2 Pickups, der vorausfahrende mit schrillen Live-Trompetenklängen, auf dem zweiten ein Mönch in weißer, mit Gold durchwirkter Robe + Kameramann. Der Minikonvoi hielt auch an unserem 2. Stopp, Wat Mai Chai Mongkol. Dieser Tempel war außergewöhnlich schön, teilweise verfallen, teilweise restauriert, geschmückt und in Betrieb. Unzählige Statuen und Chedis bestimmten das Bild. Es gab hier auch einen 'Reclining Buddha', eine liegende Statue, die Buddha sterbend darstellte. Da der Tempel in Betrieb war, wurde desöfteren ein großer Gong von den Gläubigen geschlagen, ein unglaublicher Klang mit einer Frequenz, die unsere Wasserflasche beben ließ. Weiter gings mit unseren Rädern über eine große Brücke zum Wat Mahathat, ein nur noch aus Ruinen bestehender Tempel. Er lag am Anfang des Ayutthaya Historical Park, hier gab es reichlich mehr oder weniger gut erhaltene Tempel zu sehen. Wir kamen an einer Elefantenschule vorbei, ein paar Dickhäuter waren auf der Straße unterwegs. Wir bedauerten die grauen Riesen, es war nicht gerade die Traumumgebung zum Herum-laufen, viele Autos, schlechte Luft, wenig Grün. Aber ein Parcour war in Arbeit, die Arbeiten müssten bald abgeschlossen sein. Auf der Suche nach Wat Lokaya Sutha hatten wir uns dann doch ein bisschen verfahren, die Belohnung war Chedi Sisuriyoth und ein thailändisches Fußballturnier. Wir blieben aber nicht allzu lange, unser letztes Ziel wollten wir schließlich noch finden. Wir fuhren durch einige Gassen und kamen direkt am Wat Lokaya Sutha an. Vom Tempel war kaum etwas übrig, die Hauptattraktion war ein Reclining Buddha mit gigantischen Ausmaßen. In gewisser Hinsicht sind die Thais den Ägyptern in Sachen Gigantomanie ebenbürtig. Es war ein recht ruhiges Plätzchen, bis ein Wahlkampfauto auftauchte und wir mit Musik und Reden in Diskolautstärke bedröhnt wurden. Wir ergriffen die Flucht und fuhren wieder Richtung Bahnhof. Es gab eine Fähre unweit des Bahnhofs, die steuerten wir an, bis zur Brücke war es noch ein ganzes Stück und natürlich Hauptstraße, da war das Radfahren nicht so angenehm. Der Nachteil der Fähre war, dass man die Räder doch einige, viele Treppen herunter und auch wieder hinauf tragen musste. Als ich dann unsere leicht tretenden 'Kinderräder' anhob, kam doch die Erkenntnis - "Schweeeer". Das war dann auch der Grund, warum ich den Job als Fahrradträger bekam. Zurück am Bahnhof erstanden wir gleich 2 Karten für den 17.20 Express nach Bangkok, gönnten uns 2 Cola, dann hieß es wieder stehen in der 3. Klasse, aber glücklicherweise nicht allzu lange. Der Zugführer war wohl Testpilot oder hatte es besonders eilig, jedenfalls waren wir unglaubliche 20 Minuten früher da - neuer Streckenrekord. Wir stürmten gleich wieder den Fahrkartenschalter, um Tickets für die morgige Fahrt nach Phitsanulok zu kaufen. Unser Wunschzug um 8.30 Uhr war schon voll, der nächste fuhr 9.30 Uhr und hatte nur 2. Klasse A/C Plätze, dass hieß 718 Baht ausgeben, erheblich mehr als gedacht, aber nicht zu ändern. Wir kehrten ein letztes Mal auf ein paar Chang Beer im Chada Guest House Restaurant ein, es hatte sich zu unserer Stammkneipe entwickelt. Dann hieß es die Abreise im New Joes für morgen anmelden und noch ein bisschen packen. |
Donnerstag 04.03.2004 Bangkok - Sukothai Heute ließen wir Bangkok hinter uns und fuhren per Zug Richtung Norden nach Phitsanulok. Das Auschecken und zum Bahnhof kommen klappte problemlos, nur hatte uns der Taxifahrer diesmal tatsächlich vor einem TAT Büro abgesetzt. Da wir aber unser Fahrkarten schon hatten und das Büro gleich neben dem Bahnhof lag, war es nicht weiter tragisch. Unser Zug - 3 Waggons mit Eigenantrieb und A/C - war pünktlich. Wir suchten unsere Plätze auf und versuchten, unser Gepäck zu verstauen. Das erwies sich als ziemlich schwierig. Die winzige Gepäckablage war eher für Handgepäck gedacht, aber es gab keine andere Möglichkeit. Also stopften wir Steffis Rucksack und den kleinen Handrucksack hinein, bei meinem Rucksack scheiterte es dann, zu dick. Schöner Weise blieb der Sitz gegenüber frei, dort postierte ich den 'Dicken'. 2 Stunden später gab es Mittag - war im Preis enthalten -, leider hauptsächlich Fleisch und Fisch und ein bisschen Reis. Dann waren da noch kleine bunte Dinger in einer Tüte, von denen wir nicht recht wussten, ob es nun etwas zu essen, kleine Kerzen oder Kinderspielzeug sein sollte. Ich kostete eins davon, war danach aber auch nicht schlauer. Es schmeckte wie Knete, Wachs und Kokosraspel und nach der Tüte, in der es verpackt war. Gerade als die Reste abgeräumt wurden, fiel mir Steffis Rucksack auf den Kopf, das bedeutete Kopfschmerzen für den Rest der Fahrt. Die Klimaanlage lief auf Hochtouren, wir hatten Pullover, lange Hosen und Socken und fingen trotzdem mit der Zeit an zu frieren. Die Thais fandens scheinbar toll, kurzärmelig und barfuß. Selbst die eisgekühlten Getränke nahmen sie mit Eiswürfeln, richtige Frosties. Zum Glück gab es dann noch heißen Kaffee und Kuchen. In Phitsanulok angekommen, genossen wir erstmal die Wärme, der Mensch ist doch so leicht zufriedenzustellen. Wir pilgerten mit unserem Gepäck zum Busbahnhof - eine ½ Stunde Marsch - und erwischten gerade noch den Bus 15.45 Uhr nach Sukothai. 1 ½ Stunden später waren wir da, aber nicht wie im Reiseführer beschrieben. Also nahmen wir ein Tuk Tuk und fuhren für 20 Baht pro Nase zum T.R. Guesthouse, wo wir unser Zimmer bezogen. Dann gingen wir noch die Gegend erkunden. Laute Musik lockte, es war wieder mal Freiluft-Massen-Aerobic, scheinbar im Trend, wir hatten es schon in Bangkok und Ayutthaya gesehen. Auf unserer Sukothai-Karte war ein Swimmingpool eingezeichnet, den gingen wir suchen. Nach einer ½ Stunde wurden wir fündig. In Richtung des Busbahnhofs war so etwas wie ein Sportcenter, mit Schwimmbad, Tennisplätzen und Tak Wando Schule. Der Eintritt zum Schwimmbad sollte 20 Baht kosten, wir beschlossen den nächsten Abend wiederzukommen. Zurück im Zimmer stand noch Wäsche waschen auf dem Programm, dann endlich schlafen. |
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