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3. Woche   -   Bangkok Morchit  >>  Siem Reap (Angkor)  >>  Phang Nga


Sonnabend 13.03.2004      Bangkok Morchit - Siem Reap (Kambodscha)

Das Northern Bus Terminal (Morchit) war schlichtweg gewaltig. Hunderte Busse und tausende Taxen drehten dort ihre Runden, auf der mehrspurigen Zufahrtsstraße waren, soweit man sehen konnte, nur Taxen und Busse unterwegs. Unser Bus hielt irgendwo im Gewühl, Endstation, alle raus. Sich zu orientieren fiel sehr schwer, es war dunkel und alle Bussteige sahen mit ihren Verkaufsbuden gleich aus. Also folgten wir den Massen und kamen zum Ausgang.
Hier schlugen wir zuerst die falsche Richtung ein und landeten bei den Stadtbussen. Ein netter uniformierter Herr wies uns den richtigen Weg zur Schalterhalle.
Die Halle war übersichtlich aufgebaut, wir wollten zur kambodschanischen Grenze nach Aranya Prathet, unser Schalter Nr. 30 befand sich im Erdgeschoss. Der nächste 1. Klasse Bus fuhr 6 Uhr und sollte 180 Baht pro Person kosten, 6.30 Uhr fuhr der nächste für 164 Baht. Wir nahmen den 6 Uhr Bus und gingen zu unserem Bussteig Nr.121.
Der Bus fuhr pünktlich ab, wir erreichten nach 4 ½ Stunden Fahrt und einer Militärkontrolle 10 km vor unserem Ziel die Grenzstadt Aranya Prathet. Vom Busbahnhof bis zur Grenze waren es nochmal 6 km, die wir mit einem Tuk Tuk für 50 Baht zurücklegten.
Die Grenze erwies sich als ziemlicher Schock, es war dreckig, chaotisch und stank erbärmlich. Auf der linken Straßenseite befanden sich die thailändischen Ausreiseschalter, hier wurden die Pässe kontrolliert. Raus und rüber auf die andere Seite zum kambodschanischen Visa Service.
Die Karren konnten auch als Taxi benutzt werden  Eingang ins Königreich Kambodscha  Auf dem Weg zum Grenzübergang

Beim Überqueren der Straße schrie plötzlich jemand hinter uns und rums, hatte ich die Deichsel eines Ochsenkarren im Kreuz. Ich fluchte laut los und drehte mich um, oh, alles klar, meine Schuld. Ein dürres Männlein zerrte laut schimpfend an einem völlig überladenen Karren, während hinten ein paar Frauen schoben, ich stand schlichtweg im Weg, mit dem Gefährt konnte man eben nicht so schnell bremsen.
An den Visa Schaltern gab es die erste Lehrstunde in kambodschanischer Korruption. Es war ja kein Geheimnis, dass man für das Visum mehr bezahlen musste, als es eigentlich kostet, aber so viel Dreistigkeit war uns noch nicht untergekommen. Die Schalter waren alle geschlossen, wir wurden zu einem jungen Mann geleitet, der unsere Pässe und Passbilder an sich nahm und die Anträge ausfüllte. Dann ging es ans bezahlen, das Visum kostet offiziell 1000 Baht. Nun aber hieß es 1100 Baht. Ich lachte laut los, vielleicht hätte ich mir das verkneifen sollen, die Miene des Mannes verfinsterte sich und diskutieren schien nun zwecklos. Der Mann verschwand mit dem ganzen Kram, wir gingen hinterher um zu sehen, wie es wohl weiterging.
Er steuerte einen der geschlossenen Schalter an und klopfte. Die Scheibe ging kurz auf, die Papiere wurden hineingereicht und schon war sie wieder zu. Nach einer Weile hatten wir dann unsere Visa und gingen rechter Hand weiter zum Einreiseschalter.
Unterwegs wurden wir schon von diversen Schleppern belagert, die uns eine Fahrt mit irgendwelchen Vehikeln andrehen wollten. Wir kamen gerade noch rechtzeitig am Schalter an, hinter uns wurde es voll und es tauchten auch die ersten Typen mit den Pässen von Reisegruppen auf. Man sollte unbedingt noch vor 12 Uhr über die Grenze gehen, danach kommen anscheinend die Reisebusse aus Bangkok, jetzt war es 11.45 Uhr und keine Minute zu früh. Wir beglückwünschten uns, dass wir uns für den etwas teureren 6 Uhr Bus aus Bangkok entschieden hatten und passierten diese letzte Kontrolle.
Nachdem wir uns nun in Poipet und damit auf kambodschanischem Boden befanden, ging die Belagerung durch Schlepper und Fahrer weiter, die uns mit Pickups, Bussen oder Taxen nach Siem Reap schaffen wollten. Busse waren aber weit und breit nicht zu sehen, auf der Ladefläche eines Pickups 160 km durch die Hitze zu fahren, hatten wir keine Lust, also Taxi. Es sollte 1000 Baht kosten, das war natürlich zuviel, wir meinten, für 700 Baht würden wir fahren, was erst mal einen Sturm der Entrüstung auslöste. Das Auto wäre neu, die Straßen schlecht, die Klimaanlage wäre an usw.
Wir gingen langsam weiter, Kandidaten gab es genug, nur die Preise waren einheitlich. Nach 10 Minuten hin und her waren wir bei 850 Baht angekommen, hätten wir noch 5 Minuten verhandelt, wären es eventuell auch 800 geworden, aber es reichte uns und wir stiegen ein. Der Vorteil des Taxis gegenüber den anderen Mitfahrgelegenheiten war, dass wir sofort losfuhren und nicht erst warten mussten, bis das Fahrzeug voll und der Fahrer abfahrbereit war.
Ein kleiner Tipp an dieser Stelle für diejenigen, die auch diese Tour machen wollen. Wie wir später von anderen Leuten erfuhren, sollte man besser in Dollar handeln, man kommt mit etwas Verhandlungsgeschick billiger weg. Auch am Visa Schalter sollte man hart bleiben und nicht mehr als 1000 Baht bezahlen, die Leute geben früher oder später nach.
Unser Fahrer fragte, ob er nochmal gaaanz kurz zu Hause ranfahren dürfte, 'Klar, mach doch.' Also fuhren wir durch ein paar holprige Gassen, seine Frau schaute kurz raus und er fing an "nur ein kleines bisschen Zeug" einzupacken. Es war säckeweise Krempel, sah aus wie Souvenirs. Unsere Rucksäcke flogen erst mal wieder aus dem Kofferraum und es wurde gebunkert. Nachdem der Kofferraum voll war - unsere Rucksäcke waren auch wieder drin - ging es auf dem Beifahrersitz weiter, wir warteten nur auf die Frage, ob wir nicht vielleicht ein kleines bisschen zusammenrücken könnten...
Die kam aber nicht und es ging schließlich los. Wir waren noch keine 500 Meter weit gekommen, da hätte es schon fast gekracht, es fehlten nur die berühmten Zentimeter und ABS. Aber zur Ehrenrettung unseres Fahrers muss man sagen, dass er keine Schuld hatte. Die Leute fuhren ohne zu schauen aus den Nebenstraßen heraus, da konnte es schon mal eng werden.
Die kaum zu erkennende Teerstraße ist einer der Haupverkehrswege von Kambodscha Endstation Brücke - Männer versuchen einen eingebrochenen LKW frei zu bekommen

Der Zustand der Straße war katastrophal und sehr belustigend, glücklicherweise saßen wir sehr bequem in einem geschlossenen, klimatisierten Auto. Teilweise fehlte der Belag und metertiefe Krater taten sich auf. Von der letzen Regenzeit waren erhebliche Sandwälle übriggeblieben, die nun durch weitere Löcher am Rand umkurvt wurden. Das Fahrtempo betrug trotzdem 100 km/h, mit polternden Stoßdämpfern, lauter Hupe und im Rallyefahrstil ging es voran, wir schnallten uns an. Wir hielten an einer Tankstelle, eine Bretterbude mit einigen 20 Liter Kanistern und 1 ½ Liter Flaschen voller Sprit.
Tankstelle
Bei solch überladenen LKW waren die alten Brücken überfordert

Ab Sisophon hörte die ramponierte Teerstraße auf und ging in eine rote Sandpiste mit vielen wackeligen Brücken über. An einer mussten wir warten, da ein LKW eingebrochen war und die Fahrer weggerannt waren. Sie kehrten mit einer Bohle zurück und bugsierten den LKW hinüber.
Nach 2 ½ Stunden in Siem Reap angekommen, wollte der Fahrer uns an einer der Unterkünfte absetzen, für die er scheinbar Provision bekam. Er meinte, er kenne unsere Wahlunterkunft nicht, was etwas komisch klang, da er während der Fahrt immer wieder erklärte, dass er sich gut auskennen würde, weil er schon jahrelang nach Siem Reap fahre. Nach dem Weg fragen wollte er auch nicht, also ließen wir uns beim nächsten Tuk Tuk absetzen und sagten ihm, dass wir das Geld für das Tuk Tuk von seinem Taxipreis abziehen würden. Das sorgte natürlich für Diskussionen, uns war es egal, wir hatten unser Gepäck und auch noch das Geld und waren somit klar im Vorteil. Das sah er letztendlich ein und fing an, mit dem Tuk Tuk Fahrer zu verhandeln. Das Ende vom Lied war, dass sich die beiden einig wurden, der Taxifahrer sein volles Geld bekam und wir kostenlos per Tuk Tuk zu unserer Unterkunft gebracht wurden.
Wir hatten das Bakong Guest House gewählt, eine etwas teurere Unterkunft, mit Klimaanlage, Kühlschrank und Fernseher, wir wollten schließlich eine Weile bleiben und es war hier doch schon sehr heiß. Zudem lag es dicht an der Altstadt und damit dicht am Geschehen. Das Zimmer kostete 18 Dollar die Nacht und war recht geräumig. Wir deponierten unser Gepäck, drehten eine kleine Runde durch den Ort, kehrten zum Essen ins Little India Restaurant ein und schrieben Emails. Schließlich war der Akku leer und wir zogen uns in unser angenehm kühles Zimmer zurück.

Sonntag 14.03.2004      Siem Reap & Angkor

Wir ließen es ruhig angehen. Es hieß Fahrräder zu organisieren, einen Supermarkt aufzutreiben, Tickets für Angkor und Umgebung zu kaufen und vielleicht noch ein paar Postkarten zu schreiben. Fahrräder gab es für 2 Dollar pro Tag, Postkarten nur im 10 er Pack, vielleicht gab es ja irgendwo auch einzelne. Der Bäcker machte mit uns ein gutes Geschäft, auch Wasser und Bier kauften wir reichlich, wir hatten ja einen Kühlschrank.
Bei der Fahrradvermietung konnten wir ein bisschen handeln, schließlich wollten wir 2 Räder für 3 Tage, 10 Dollar und die Räder erst nach 19 Uhr wieder abgeben, war das Ergebnis.
Los ging's Richtung Angkor, die Sättel waren, im Vergleich zu Thailand, recht hoch, aber auch verflucht hart. Nach einer ½ Stunde erreichten wir einen Checkpoint, Angkor Wat im Hintergrund. Ein freundlicher, junger Mann erklärte uns, dass dies nur eine Kontrollstelle wäre und wir die Tickets an der Verkaufsstelle an der Hauptstraße kaufen müssten. Steffi könnte schon dableiben und sich ein bisschen umsehen, ab 17 Uhr dürften wir auch ohne Tickets für diesen Tag rein, müssten aber Karten für mindestens den nächsten Tag haben. Das sollte kein Problem sein, wir wollten ja sowieso Karten kaufen.
Mönch vor Angor Wat
Die Türme des Angkor Tempels

Ich drehte wieder um und fand nach 15 Minuten und ein bisschen Suchen den offiziellen Eingang. Er sah aus wie eine Mautstelle, eine Menge Leute warteten davor, warum? Ich fragte nach Karten für 3 Tage und wurde darauf hingewiesen, dass es Tickets, die ab dem nächsten Tag gelten, erst ab 17 Uhr zu kaufen gäbe. Wie bitte? Wer denkt sich denn so was aus?!
Da es gerade mal 16.30 Uhr war und ich keine Lust hatte zu warten, fuhr ich wieder zum Checkpoint zurück, in der Hoffnung den netten Mann überzeugen zu können, uns auch ohne Tickets durchzulassen. Der Kontrolleur war verständnisvoll und ließ uns auf das Gelände, mit dem Hinweis, dass ab 17.15 alle Tempel frei zu besichtigen wären. Kurz nach 17 Uhr hatte der große Eingang scheinbar aufgemacht, eine endlose Reihe von Fahrzeugen aller Art kam hereingefahren.
Wir gingen in den Komplex von Angkor Wat um den Sonnenuntergang mitzunehmen und trafen auf Bernd, den wir schon am Grenzübergang kurz gesprochen hatten. Er wollte noch auf den Hauptturm und meinte, der würde 17.30 Uhr schließen, die Kontrolleure wären sehr pünktlich und konsequent. Also Tempo, 17.33 Uhr waren wir dort und ... wurden nicht mehr hinaufgelassen. Alles diskutieren half nichts, keine Chance. Für uns war es nicht so tragisch, wir hatten ja noch 3 Tage die Gelegenheit. Bernd nahm es gelassen und meinte, er wäre schon mal hier und oben gewesen.
Es kam eine Bekannte hinzu, sie hatte es gerade noch mit viel Bitte, Bitte auf den Turm geschafft. Wir verabredeten uns für den Abend und fuhren zurück. Wir trafen uns im Saron's Guest House, Bernd war vor ein paar Jahren schon mal dort und wollte Frosch essen, der dort wohl gut war. Ja, richtig gelesen, Frosch. Leider (für ihn) war ja gerade Trockenzeit und da gab es keine oder kaum Frösche. Es war ein schöner Abend und wie es dann so ist, wurde es natürlich viel später als gedacht, 0.30 Uhr lagen wir im Bett.

Montag 15.03.2004      Siem Reap & Angkor

Die Türme des Angkor Tempels - Es sind fünf, an jeder Ecke und in der Mitte einer, aufgrund der Perspektive sind aber nur drei zu sehen Lange Wege und dunkle Wolken Einer der Türme von Angkor Wat - Steffi steht oben
5 Uhr klingelte der Wecker - viel zu früh - aber wir hatten einiges vor und wollten den Tag, inklusive der kühlen Morgenstunden, voll ausnutzen.
6 Uhr schwangen wir uns auf die Räder und fuhren zur 'Mautstelle'. Es war noch angenehm kühl, wir erwarben für 80 Dollar und jeweils einem Passbild, zwei Tickets für 3 Tage und kamen gegen 7 Uhr am Angkor Wat an. Düstere Wolken zogen auf und für eine Weile sah es so aus, als würde es regnen. Das tat es im Endeffekt nicht, es sollte wieder ein heißer Tag werden.
Angkor Wat war wirklich gewaltig, die Türme weithin sichtbar. Morgens war es relativ leer, die Sonnenaufgang Touristen waren schon wieder weg und die anderen kamen scheinbar erst noch. Die Regeln hier im Park waren recht streng, aber doch verständlich. So durften vor den Tempeln keine Fahrzeuge - auch keine Räder - abgestellt werden, was auch kontrolliert wurde. Die Händler hatten sich auf der gegenüberliegenden Seite zu postieren und es waren Leinen gezogen, die sie scheinbar nicht überschreiten durften, dadurch hatte man einen freien Weg.
Bitte recht freundlich - Hochzeitsgesellschaft bei ihrem Fototermin
Das Südtor - Ein Gesicht blickt in jede Himmelsrichtung
Ausschnitt eines Reliefs

Nach einer ausgiebigen Besichtigung inkl. Turmbesteigung fuhren wir weiter zum Bayon. Auf dem Weg lag eins der Tore mit den charakteristischen Gesichtern, die in jede Himmelsrichtung schauten. Eine Hochzeitsgesellschaft hatte dort gerade einen Fototermin. Links war ein Tempelturm zu sehen, er hieß Baksei Chamkrong, wir kletterten hinauf, aber die riesigen Bäume ließen keine Blick auf das Umland zu. Wir beobachteten das bunte Treiben vor dem Tor, Elefantenreiten lag voll im Trend. Die Hochzeitsgesellschaft fuhr weiter, wir auch.
Die Gesichter des Bayon Die Gesichter des Bayon
Die Gesichter des Bayon

Im Zentrum der Umfassungs-mauer, wo sich die Straßen der vier Tore kreuzten, stand der Bayon Tempel. Hier war schon erheblich mehr los. Von weitem sah der Tempel wie ein riesiger Steinhaufen aus, aber weit gefehlt. Es waren unzählige Türme in unterschiedlichen Grössen, auf verschieden hohen Plattformen und alle trugen die 4 Gesichter. Unglaublich. Die Wände waren mit sehr gut erhaltenen, 3 m hohen Reliefs verziert und hinter jeder Ecke und jedem Eingang folgte eine weitere Kammer, man hätte sich fast verlaufen können. Und egal aus welcher Tür oder um welche Ecke man auch blickte, stets wurde man von den Gesichtern 'beobachtet'.
Inzwischen hatten sich die Wolken verzogen und es wurde heiß und schwül. Wir machten ein Päuschen, tranken Cola und kauften Postkarten. Die gab es tatsächlich nur im 10 er Pack, es sei denn, man hätte ein größeres Format genommen.
Weiter ging's und wir kamen an der Elefantenterrasse vorbei. Sie war ca. 350 m lang und trug den Namen wegen der großen Reliefs, die unter anderem Elefanten darstellten. Hier teilte sich der Weg und man konnte sich für die Minitour oder die Grand Tour entscheiden. Wir fuhren weiter geradeaus - Grand Tour.
Nach einer Weile strampeln kamen wir zum Nordtor. Es war dasselbe wie schon vorhin, nur schöner, weil besser erhalten und viel ruhiger.
Wir steuerten den Prah Khan Tempel an. Der war sehr sehenswert, mitten im Grünen gelegen und himmlisch ruhig. Bei einer Oma kauften wir frische Ananas, lecker. In diesem Tempel konnte man noch einige Urwaldriesen bewundern, die sich fest in die Mauern gekrallt und und diese zum Teil gesprengt hatten.
Der Wandelgang im festen Griff einer Würgefeige
Das zentrale Becken des Neak Pean
Steffi mit einer Schar 'Händlerkinder' am Rand des königlichen Bades, das aufgrund der 			Trockenzeit wenig Wasser führte.
Grosser Andrang im Angkor Wat - auch Mönche sind Touristen

Auf der endlos langen Geraden der Grand Tour kam dann eine Weile nicht viel, nur ein paar Überreste von kleineren Tempeln. War aber nicht sonderlich schlimm, die Bäume gaben Schatten und scheinbar gab es nicht viele Leute, die die große Tour fuhren, Verkehr war praktisch nicht vorhanden.
Am Neak Pean stoppten wir. Diese Anlage war kein Tempel im Sinne eines Gebäudes, sie bestand aus 5 Wasserbecken. 4 kleinere eckige in jeder Himmelsrichtung und ein großes Rundes mit einem kleinen Tempelbau als Insel in der Mitte. Leider war im Moment kein Wasser in den Becken, nach der Regenzeit würde es hier bestimmt noch viel besser aussehen.
Einige Kilometer weiter hielten wir am East Mebon Tempel, blieben aber nur kurz. Das Bemerkenswerte hier war die Tatsache, dass sich der Tempel in einem riesigen, inzwischen ausgetrockneten, künstlichen See, dem Eastern Baray befand und früher nur per Boot zu erreichen war.
Sra Srang, das königliche Bad war unser nächster Halt. Es war ein gewaltiges Becken von 700m x 300 m, mit Steinen umfasst, man gönnt sich ja sonst nichts. Hier wehte ein angenehmes Lüftchen, so langsam verließen uns auch unsere Kräfte. An der Stirnseite des Bades hielten wir und sollten natürlich gleich wieder Flöten - 3 Stk > 1 Dollar, Armreifen - 2 Stk. > 1 Dollar, Postkarten - 10 Stk. > 1 Dollar, diverse Getränke, Essen, T-Shirts, Skulpturen und was weiß ich nicht alles kaufen. Eigentlich wollten wir uns in Ruhe auf einer Bank niederlassen, aber durch den Trubel wurde daraus nichts, wir zogen weiter.
Mit stark schwindenden Kräften kämpften wir uns an die Rückseite von Angkor Wat und gingen hinein. Es war 17 Uhr und brechend voll. Wir schossen noch ein paar Fotos im Abendlicht und fuhren los. Diesmal wollten wir nicht im Dunkeln durch Siem Reap fahren. Die Kambodschaner fuhren alle, wie sie wollten und im Dunkeln wurde man als Radfahrer nicht ernst genommen, glücklicherweise funktionierte an den Rädern das Licht.
Völlig erledigt nach dieser anstrengenden, aber schönen Tour, kamen wir an. Erstmal duschen, dann gingen wir essen im Bejing Dumphing Restaurant. Hier kosteten alle Speisen 1,50 Dollar und Reis, Früchte und Tee waren frei. Wir bestellten uns jeder 2 Gerichte, in der Annahme, dass es, wie üblich, kleine Portionen wären.
Zuerst kam die Suppe, uns fielen bald die Augen aus. Es war eine Schüssel in der Größe einer Terrine, die Menge hätte locker für 10 Teller gereicht. Dann kamen die Frühlingsrollen, es waren 8 Stk. und ein Teller mit einer riesigen Portion Tofu und Gemüse süßsauer. Wir dachten schon, dass sie vielleicht ein Gericht vergessen hätten, wäre ja nicht so schlimm ... Nein, auch die gebratenen Tofustücken kamen noch, dazu der Reis und die Früchte. Na, dann mal los. Wir aßen tatsächlich fast alles auf und platzten fast, aber wie heißt es doch: "Lieber den Magen verrenkt, als dem Wirt was geschenkt." Zum ersten Mal in diesem Urlaub waren wir wirklich satt. Danach passierte natürlich nichts mehr, zurück ins Zimmer, Klimaanlage an, Wecker stellen, schlafen.

Dienstag 16.03.2004      Siem Reap & Angkor

Sonnenaufgang am Wassergraben von Angkor Wat
Die gleiche Prozedur wie gestern, 5 Uhr klingelte der Wecker, 6 Uhr ging's los.
Auf dem Weg kamen uns hunderte Einheimische entgegen, eine unendliche Reihe von Rad- und Mopedfahrern.
Wir fuhren gleich durch zum Thommanon Tempel, einem kleinen Sandsteintempel. Auf dem Weg lag das Victory Gate, aber auch dieses konnte dem Vergleich mit dem Nordtor nicht standhalten.
Wir kamen an einer kleinen Gärtnerei vorbei, ein holländisches Projekt, wie sich herausstellte. Wasser wurde aus dem nahen Fluss per Schöpfrad gefördert, es war riesig - gute 10 Meter im Durchmesser - und funktionierte tadellos.
Gegenüber des Takeo Tempel aßen wir Frühstück an einem kleinen, im Busch versteckten Tempelbau. Dann gingen wir daran den Takeo Tempel zu besteigen. Er war zwar schmucklos, aber ziemlich hoch und hatte kniehohe, sehr schmale Stufen, die wir auf allen vieren hinaufkrabbelten. Aber auch hier gaben die Baumriesen keinen Blick auf die umliegenden Tempel frei.
Victory Gate
Das Schöpfrad wurde durch das Wasser angetrieben und foerderte in Roehren Wasser nach oben - Steffi musste wieder fuer den Groessenvergleich herhalten
Dicke Wurzeln durchzogen den gesamten Ta Prohm Komplex
Dieser Baum 'saß' quasi auf der Mauer des Ta Prohm - und Steffi davor

Bisher war es angenehm ruhig, das änderte sich aber schlagartig am Ta Prohm Tempel, hier war richtig was los. Er war nicht bzw. kaum restauriert worden, das machte den Reiz aus. Riesige Bäume hatten die Mauern fest im Griff, den Großteil der Gebäude gesprengt und zum Einsturz gebracht. Lara Croft hat hier in einem der Tomb Raider Filme herumgeturnt. Wir ließen uns viel Zeit und knipsten ausgiebig, dann wurde es sehr voll und wir verdrückten uns nach draußen zum Cola trinken.
Weiter ging es zum Banteay Kdei. Hier wurde die Ticketkontrolle richtig ernst genommen, wie auch am Ta Prohm Tempel. Drinnen bekamen wir mal eins der Tierchen zu Gesicht, die hier einen Höllenlärm veranstalten, wie Grillen, nur um ein vielfaches lauter. Direkt daneben stehend konnte man sich nicht mehr unterhalten. Es sah aus wie eine große Fliege und hatte etwa die Grüße eine Heuschrecke.
Mit diesem Tempel beschlossen wir unsere heutige Tour und fuhren nach Siem Reap zurück. Dort holten wir ein paar Preise für die Rückreise nach Bangkok per Bus ein, die Spanne reichte von 11 bis 15 Dollar. Wie das genau funktionieren sollte, wussten wir nicht, Bernd hatte erzählt, dass man an der Grenze rausgeschmissen wird, rübergeht und auf der anderen Seite von einem anderen Bus wieder eingesammelt wird. Wir würden es ja erleben. Auf alle Fälle sollten wir 7.30 Uhr losfahren und gegen 17 Uhr in Bangkok sein, das hörte sich gut an, dann würden wir noch einen Nachtbus in den Süden bekommen.
Dann hieß es noch Emails schreiben und im Fernsehen Cricket gucken. Es spielten live und in Farbe Indien gegen Pakistan. Wir erlebten das Ende zwar nicht mehr, es sah aber nach einem Sieg für Pakistan aus.

Mittwoch 17.03.2004      Siem Reap & Tonle Sap See

Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir mit unseren Rädern zum Phnom Krom, einem kleinen Berg ca. 12 km südlich von Siem Reap. Die letzten Hütten von Siem Reap - Im Hintergrund der Pnom Krom Nach gut 45 Minuten waren wir dort und stiegen hinauf. Glücklichweise hatten wir unsere Angkor Pässe mit, es wurde tatsächlich kontrolliert. Oben befanden sich die Überreste eines Khmer Tempels und ein neuerer Tempel, ein paar Mönche wohnten hier oben. So wurden wir gleich aufgefordert, für die Erhaltung des Tempels zu spenden. Es war wirklich ein schlechter Zeitpunkt für diese Frage, wir waren gerade mit hängender Zunge oben angekommen, schnauften um die Wette und sollten schon unsere Brieftasche zücken. Also nein, kein Interesse.
Das um den Berg angesiedelte Dorf war ziemlich trostlos und sehr dreckig, es stank heftig und Schwärme von Fliegen stürzten sich auf uns. Eigentlich wollten wir von hier aus weiter zu den schwimmenden Dörfern auf dem Tonle Sap See, aber die Straße endete hier und ging in die bekannten Sandpisten über. Mit dem Fahrrad musste das nicht sein, außerdem war gerade Trockenzeit und der See endlos weit entfernt. Vom Berg aus konnten wir ihn in der Ferne erahnen. Nur gab es hier scheinbar niemanden, der uns Touristen zum See fahren wollte, Schade eigentlich. Wir schwangen uns auf die Räder und fuhren zurück.
Lotusfeld
Dieser Steg führte zu den Booten
Das Krankenhaus
Mittendrin

Keine 100 m weiter sah Steffi ein Tuk Tuk mit Fahrer, wir hielten an, ja er würde zum See fahren für 2 Dollar. Okay, Fahrräder wieder abgestellt und los gings. Zuerst fuhren wir Tickets kaufen, am Ortseingang war das entsprechende Büro, 10 Dollar pro Person für 1 ½ Stunden auf dem See. Dann kam der spaßige Teil, die Fahrt in einem offenen Tuk Tuk über die Sandpiste. Es war ein grausiger Weg, knietiefe Löcher, Steine, weicher Sand und natürlich andere Fahrzeuge, die lange Staubfahnen hinter sich herzogen. Für unseren Fahrer - Mr. Chean, ein sehr netter Mann mit einer ebenso netten Frau - hieß das Schwerstarbeit, während wir froh waren, dass wir seit geraumer Zeit nichts gegessen hatten.
Nach einer ½ Stunde Fahrt durch Lotusfelder und vorbei an Schilfhütten und Booten waren wir da. Es war schockierend wie es hier aussah, erbärmliche Hütten, knöcheltiefer Matsch, Müll und Dreck, dazu Gestank, dass einem die Luft weg blieb.
Unser Fahrer dirigierte uns zu einem Bootsführer, wir baten ihn, für den Rückweg auf uns zu warten. Über einen schmalen Holzsteg ging es zu den Booten, wir hatten so ziemlich das Größte erwischt, für uns allein.
Die schwimmenden Dörfer waren unglaublich groß. Wo man auch hinsah schwammen Boote und Hütten. Es gab Schulen, Restaurants, Werkstätten, eine Krankenhaus, Werften, ein Guesthouse für 20 Dollar die Nacht, Bootsanleger für die Schnellboote nach Phnom Pen, natürlich war auch die Kirche vertreten.
Wir hielten an einer Fischzucht, hier wurden Katzenfische gezüchtet, natürlich unter nicht akzeptablen Bedingungen. Bis auf das schlammige Wasser war es richtig idyllisch, als unser Bootsführer den Motor abstellte, konnten wir auch die Ruhe genießen. Der Gestank vom Land schaffte es ebenfalls nicht bis auf das Wasser, schön.
Wieder zurück, kam uns Mr. Chean schon entgegen, wir waren froh, diesen Platz verlassen zu können. Die Rückfahrt war nochmal anstrengend, ordentlich durchgeschüttelt aber heil, Dank der sehr weichen Sitzpolster und der umsichtigen Fahrweise unseres Fahrers, kamen wir wieder am Phnom Krom an. Unser Fahrer und seine Frau luden uns noch in ihr Haus ein, wir lehnten dankend ab und fuhren nach Siem Reap zurück. Dort kauften wir uns Bustickets für morgen, gaben unsere Räder ab und gingen zur Massage.
Seeing Hands hieß hier ein Massagestudio, das gleich mehrere Filialen in Siem Reap hatte und in denen ausschließlich blinde Männer und Frauen arbeiteten. Im Ersten war es voll, im Zweiten wurden wir gleich hereingebeten. Wir bekamen eine Art OP-Bekleidung verpasst - oh,oh... - und begaben uns auf die Liegen. Es wurde wieder ein schmerzhafte Erfahrung, als mein verspannter Körper bearbeitet wurde. Zielsicher fand der Masseur die passenden Stellen und knetete und drückte solange darauf herum, bis er zufrieden war. Meine Beine bekamen eine Extrabehandlung, 3 Tage Radfahren und Tempel besichtigen hatten scheinbar Spuren hinterlassen. Das Ganze kostete 3 Dollar die Stunde, ich gab ihm einen Dollar mehr, für die ausgiebige Mehrarbeit an meinen Beinen. Zum Essen gingen wir nochmal ins Little India, es wurde richtig voll, lag vielleicht auch daran, dass sich gleich nebenan eine Musikertruppe niedergelassen hatte und - ziemlich grausige - Musik produzierte. Nun hieß es noch packen und hoffen, dass uns der Bus morgen früh einsammeln würde.

Donnerstag 18.03.2004      Siem Reap - Bangkok

Wir standen zeitig auf, um noch in Ruhe frühstücken zu können. Dann gab es das böse Erwachen, wir hatten nur noch 30 Dollar in bar, ich hatte mich verguckt und die Travellerschecks als Bargeld angesehen. Für Zimmer und Frühstück würden gute 100 Dollar anfallen. Also ging ich schnell los, in der Hoffnung, dass um diese Uhrzeit (6 Uhr!) schon eine Wechselstube geöffnet hat. Gleich nebenan öffnete in diesem Moment eine und ich tauschte ein paar Schecks ein. Nun konnten wir doch in Ruhe essen und auch bezahlen. Als Abschiedsgeschenk gab es für uns zwei T-Shirts vom Bakong Guest House, sahen richtig gut aus.
Kurz nach 7 Uhr wurden wir von einem kleinen Bus abgeholt. Wir drehten eine Runde durch den Ort, sammelten ein paar Leute ein und wurden letztendlich 300 m von unserer Unterkunft entfernt rausgeschmissen, um dort auf den eigentlichen Bus zu warten.
Der kam auch kurz darauf, ein Minibus. Es wurde sehr voll, da für das Gepäck die hintere Sitzreihe draufging, mussten selbst die Notsitze besetzt werden. Steffi erstritt uns eisern zwei Plätze und los Wir waren froh, dass wir nicht mit einem Pickup gefahren sind. Doll was los an der Pickup Haltestelle gings.
Die Fahrt zog sich ewig hin, zum Einen wegen der schlechten Straßen, zum Anderen wegen der sehr ausgiebigen zwei Pausen von insgesamt 1 ½ Stunden, die außer dem Fahrer niemand zu wollen schien. Aufgrund dieser Trödelei kamen wir an der Grenze an, als es dort am vollsten war und uns war schleierhaft, wie wir jemals zur angekündigten Zeit in Bangkok ankommen sollten.
Irgendwann hatten wir die Grenzformalitäten hinter uns und warteten auf die Weiterfahrt. Ein großer Teil der eingetroffenen Leute wurde auf die Ladefläche eines LKW verfrachtet, wir in einen Van gestopft und nach Aranya Prathet gefahren.
Eigentlich dachten wir ja, dass es nun nach Bangkok gehen würde, aber weit gefehlt. Nach 10 Minuten Fahrt wurden wir an einem Rastplatz abgesetzt und durften warten. Bangkok 17 Uhr, lächerlich und glatt gelogen. Wir waren bedient, uns um ein paar Dollar zu sparen, auf diesen Mist eingelassen zu haben. Unser Nachtbus würde mit Sicherheit nichts werden, hier wurde solange mit der Weiterfahrt gewartet, bis man von Bangkok nicht mehr weiterkam und ein Zimmer nehmen musste.
Gegen 16.30 Uhr ging es dann schon los, die Leute - inkl. uns - waren restlos bedient. Einige mussten ihren Flieger bekommen, andere wollten auch mit Bus oder Bahn weiter.
Nach einer weiteren Pause wurde bekannt gegeben, dass wir gegen 21 Uhr in Bangkok ankommen würden. Das war ein Schock für diejenigen, die zum Flughafen wollten, ihr Flieger ging 21.30 Uhr. Sie wurden in der Nähe des Flughafens abgesetzt, vielleicht haben sie es ja noch geschafft. Inzwischen war auch unser Bus gefahren, jetzt blieb noch die letzte Option, der Nachtzug nach Surat Thani und von dort mit dem Bus weiter.
Ein Pärchen aus Bielefeld wollte nach Ko Samui, so hätten wir die halbe Zugstrecke denselben Weg, also teilten wir uns ein Taxi zum Hauptbahnhof. 21.30 Uhr waren wir dort, der Zug stand dran, 22.50 Uhr nach Surat Thani. Am Schalter die Ernüchterung, ausverkauft, keine Tickets mehr zu bekommen. Damit saßen wir endgültig in Bangkok fest und alles wegen dieser blöden Busgeschichte. Wir fuhren zur Kao San Straße, die anderen Beiden wollten sich ein Zimmer nehmen und neue Pläne schmieden, wir beschlossen, solange wie möglich in den Kneipen zu bleiben und dann zum Southern Bus Terminal (Sai-Tai) zu fahren, in der Hoffnung, dass ein Bus so gegen 6 Uhr fahren würde.
Ab 10 Uhr abends wurde es auf der Kao San Road interessant. Es kamen unzählige Garküchen, Obststände und Händler an. Es gab nichts, was man nicht hätte kaufen können, selbst gegrillte Heuschrecken, Kakerlaken und anderes Getier konnte man für wenig Geld probieren, wir beließen es bei vegetarischem Pad Thai.

Freitag 19.03.2004      Bangkok Sai-Tai - Phang Nga

2.30 Uhr war dann nicht mehr viel los, also mal wieder ab ins Taxi.
Das Südterminal (Sai-Tai) war ziemlich klein und erschreckend verwahrlost. Es war dreckig, stickig, schmierig und nicht nur eine daumengroße Kakerlake lief herum. Das war auch der Grund, warum Steffi wach blieb, ich hatte genug Bier intus, mir war es egal. Aber so richtig entspannend war es auf den abgewrackten Stühlen nicht, so drehte ich draußen meine Runden, in der Hoffnung einen passenden Bus zu finden, während Steffi das Gepäck gegen die Kakis verteidigte.
Es kamen einige Busse aus der Richtung in die wir wollten, einige private Busschalter öffneten, aber alle würden erst abends wieder zurück fahren.
Endlich, gegen 4.30 Uhr, öffneten ein paar Schalter im Terminal. "Nach Krabi?" 'Nein, wir wollen nach Phang Nga.' "Da kommt man von Krabi auch hin." 'Nein, danke.' Ich kannte die thailändische Karte inzwischen ein bisschen und wusste, dass es über Krabi ein erheblicher Umweg war und wir an diesem Tag wahrscheinlich gar nicht mehr von dort weg gekommen wären.
Endlich öffnete ein Schalter für Phang Nga, 2. Klasse, A/C, 12 Stunden Fahrt, 6 Uhr Abfahrt. Alles klar, Ticket gekauft und hoffen, dass 900 km in einem 2. Klasse Bus durchzuhalten sind.
Der Bus sollte von Plattform 20 fahren, ich ging nachsehen wo das wäre und stutzte, bei 16 war Schluss. Ich drehte 2 Runden um das Terminal und fand hinter einer Hausecke einen beleuchteten Bussteig, ein paar Busse standen auch dort. Aber es gab hier keine Nummern.
So langsam schwante mir was und ein paar Meter weiter hinter den Bussen war alles klar, es gab hier ein 2. Terminal. Größer, sauberer, luftiger, mit Bänken zum hinlegen, hier befand sich auch Plattform Nr. 20. Und wir hatten uns die Nacht mit Kakerlaken und unbequemen Sitzen, in einer stickigen Halle um die Ohren geschlagen. Ich sagte Steffi Bescheid und wir zogen um.
Der Bus fuhr pünktlich und war super. Die Klimaanlage funktionierte, die Sitze waren fast neu und es ging gut voran. Es waren nur wenige Stopps und nach 12 Stunden waren wir da, sehr pünktlich. Unterwegs hatte es kräftig geregnet und die Landschaft war unglaublich. Schroffe Felsen ragten ansatzlos aus den Reisfeldern und Palmenhainen.
Mein Rucksack war nass geworden, scheinbar hatte die Gepäckluke nicht dicht gehalten. Glücklicherweise hatten wir - aufgrund ähnlicher Erfahrungen - unsere Sachen in den Rucksäcken in Müllsäcke und Tüten verpackt, so dass sie trocken sein sollten.
Gleich am Busbahnhof befanden sich einige kleine Büros, die Touren durch die Bucht von Phang Nga anboten, hier bekamen wir auch einen Stadtplan und ein paar Empfehlungen für Unterkünfte - sicher wegen der Provision. Zwei davon wollten wir sowieso ansteuern, also los.
Wir nahmen uns ein Zimmer im Phang Nga Guest House für 200 Baht pro Nacht, zahlbar sofort. Nach einer ausgiebigen Dusche gingen wir nochmal zu den Büros und kauften eine ½ tägige Tour durch die Bucht für den nächsten Morgen. Dann noch ein Absackerbier und ab ins Bett.

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